Rage 2 wird als Kombination aus zwei wichtigen Elementen beworben: Dem Open-World-Wahnsinn von Avalanche Studios (Just Cause, Max Payne) und der Shooter-Raffinesse von DOOM-Schöpfer id Software. Von der offenen Welt haben wir bisher noch nicht viel zu Gesicht bekommen, aber von den Feuergefechten konnten wir uns auf der Gamescom selbst ein Bild machen.
Das Szenario ist denkbar einfach: Die Goon Squad, eine Gruppe chaotischer Plünderer in Neonfarben, hat eine Anlage übernommen, die wir zur Wiederbeschaffung eines im Weltraum gelagerten Eco-Pods brauchen. Es ist an uns, die Gegend von den Banditen zu befreien und ins Innere der Basis zu gelangen.
Glücklicherweise haben wir dafür ein ansehnliches Arsenal an Waffen und Fähigkeiten: Neben einer Pistole, einem Sturmgewehr und einer Schrotflinte haben wir auch noch Handgranaten und ein paar Wingsticks - die ikonischen Klingen-Bumerangs aus dem ersten Rage. Aber auch Protagonist Walker selbst ist eine lebende Waffe. Dank der Nanotriten in seinem Körper kann er Feinde mit kinetischer Energie wegstoßen oder einen Sprungangriff ausführen, der Feinde zerschmettert. Wenn das alles nicht ausreicht, kann auch der sogenannte Overdrive-Modus aktiviert werden, um die ausgerüsteten Waffen für eine kurze Zeit massiv zu verstärken.
Das Geballer in Rage 2 fühlt sich tatsächlich sehr gut an und erinnert ein wenig an DOOM 2016. Treffer aus der Schrotflinte lassen Teile der gegnerischen Rüstungen absplittern und verwandeln Feinde auf kurze Distanz in eine mittelgroße Portion Bolognese-Sauce. Die Fähigkeiten fügen sich intuitiv in das Gameplay ein und sind in vielen Situationen nützlich, egal ob wir gerade einen Kampf beginnen oder ganz schnell in Deckung müssen. In Kombination mit dem Wingstick wird so jedes Areal zu einem kleinen Tanz des Todes, in dem wir geschickt alle unsere Werkzeuge kombinieren, um dem Feind keine Atempause zu lassen.
Auch das Sound-Design und die Grafik sind hervorragend und vermitteln das Gefühl, mitten in der knallbunten Welt von Rage 2 zu stecken. Im Overdrive-Modus wird nicht nur das Interface verzerrt, auch der Sound wird auf Lautstärke 11 gedreht. Feinde kommunizieren miteinander und sorgen so für zusätzliche Immersion und den Eindruck, es handele sich um intelligent agierende Widersacher.
Von der offenen Welt und der Story in Rage 2 haben wir noch nichts gesehen und auch unseren Charakter haben wir noch nicht wirklich kennengelernt. Um den Shooter-Anteil von Rage 2 hingegen muss man sich gewiss keine Sorgen machen, denn dieser ist abwechslungsreich und spaßig. Bleibt nur zu Hoffen, dass wir im fertigen Spiel ein paar mehr Waffen zu Gesicht bekommen, und vor allem ein paar kreativere.