Ende Juni haben die Entwickler von Dontnod Entertainment mit dem kostenlosen Release von Die fantastischen Abenteuer von Captain Spirit die Fans der Life is Strange-Reihe schon erfolgreich auf die erste Episode eingestimmt, die am 27. September erscheint. Jetzt zeigt das Studio auf der Gamescom zwei Spielsequenzen, die die Vorfreude noch mal erheblich in die Höhe treiben. Darin offenbaren die Entwickler grundlegende Infos zu Handlung und Gameplay, spannen uns mit der Frage nach dem übersinnlichen Element des Spiels allerdings weiterhin auf die Folter.
Protagonisten[]
Wie es aussieht, schlüpfen Spieler (mindestens) in die Rolle von Sean Diaz, einem 16-jährigen Jungen, der mit seinem Vater und seinem kleinen Bruder Daniel in einem amerikanischen Vorort lebt. Wie wir in der ersten Szene erfahren, ist Sean ein etwas unsicherer Teenager, der in ein beliebtes Mädchen der Schule verliebt ist, was er bisher allerdings nur seiner besten Freundin Laila anvertraut hat. Daniel ist ein kreativer und verspielter Junge, der seinen großen Bruder bewundert. Die beiden leben bei ihrem offenbar alleinerziehenden Vater, der davon träumt, irgendwann nach Mexiko zurückziehen zu können, spätestens zur Rente. Es wird schnell deutlich, dass Sean und sein Vater ein liebevolles, aber auch unterschwellig angespanntes Verhältnis zueinander haben.
Story[]
In der ersten Szene kommt Sean von der Schule nach Hause und freut sich schon auf die bevorstehende Halloween-Party am Abend. Er muss dafür noch einige Dinge besorgen, unter anderem Alkohol. Ob er darüber offen mit seinem Vater spricht, ist dem Spieler überlassen, letztendlich muss aber irgendwie Geld dafür beschafft werden. In den letzten Zügen der Vorbereitung, hört er draußen plötzlich laute Stimmen – sein Bruder wird von einem Nachbarjungen bedroht, den er versehentlich mit Kunstblut bespritzt hat. Sean eilt in den Vorgarten und die Ereignisse überschlagen sich. Eine Tragödie nimmt ihren Lauf und plötzlich finden sie die Brüder allein auf der langen Flucht von Seattle nach Mexiko wieder.
Gameplay[]
Grundlegend scheint sich in der Spielmechanik im Vergleich zu Life is Strange und Life is Strange: Before the Storm nicht allzu viel verändert zu haben. Der Spieler navigiert die Hauptfigur und treibt die Handlung voran, indem er sie mit Gegenständen und Menschen im Raum interagieren lässt. Dabei hat er in der Regel die Auswahl zwischen zwei verschiedenen Handlungsoptionen, mit gravierenden Konsequenzen für den weiteren Spielverlauf. Es steht zu erwarten, dass Seans übernatürliche Fähigkeit, ähnlich wie die Zeitreise-Kraft von Max in Teil Eins, dem Spiel noch eine neue wichtige Mechanik hinzufügen wird, darüber gibt es bisher allerdings keine Infos. Bei der Präsentation hat Raoul Barbet, einer der beiden Gaming Directors, außerdem Seans pädagogische Verantwortung hervorgehoben. Die Entscheidungen des Spielers sollen die Entwicklung des kleinen Bruder essentiell prägen, Sean müsse sich seiner Vorbildfunktion stets bewusst sein. Stolz hob Barbet noch die Fortschritte im mimischen Ausdruck der Figuren hervor, besonders ins Auge fiel diese Entwicklung mir persönlich bei den gezeigten Sequenzen allerdings nicht.
Politik[]
Wie schon die ersten beiden Titel des Franchises beschäftigt sich auch Life is Strange 2 mit Problemen gesellschaftlicher Minderheiten. Diesmal haben die Protagonisten mindestens mexikanischen Migrationshintergrund, vielleicht sind sie auch mexikanische Staatsbürger. Schon in der ersten Szene werden sie deshalb von verschiedenen Seiten mit Vorurteilen konfrontiert, das Problem der Polizeigewalt gegen nicht-weiße Menschen bekommt dabei eine besonders tragische Dimension. Was der Spieler nun gemeinsam mit ihnen durchmacht, ist eine Fluchtgeschichte mit dem interessanten Twist, dass diese NACH und nicht AUS Mexiko stattfindet.