Ubisoft Entertainment S.A. (ehemals Ubi Soft) ist ein Spieleentwickler und Publisher aus Frankreich. Ubisofts Zentrale liegt in Paris. Mit Niederlassungen in über 20 Ländern ist Ubisoft einer der größten Spielepublisher weltweit.
Geschichte[]
1986 wurde das Unternehmen von den fünf Guillemot-Brüdern gegründet. Anfangs wurden in Frankreich die Spiele von Electronic Arts, Sierra On-line und Microprose vertrieben. Das erste veröffentlichte Spiel war 1986 Zombi. Ende der 1980er Jahre expandierten sie unter anderem nach Deutschland, in die US und nach Großbritannien.
In den frühen 1990er Jahren begannen sie damit, eigene, interne Programmierstudios zu gründen, was 1994 zur Gründung des Studios in Montreuil-sous-Bois führte. In diesem Studio entwickelte Michel Ancel das spätere Ubisoft-Maskottchen Rayman. 1996 ging Ubisoft an die Börse und führte seine weltweite Expansion mit neuen Niederlassungen, unter anderem in Shanghai und Montreal, fort.
2001 erwarben sie das deutsche Entwicklerstudio Blue Byte, welches für die Die-Siedler-Reihe bekannt ist, im folgenden Jahr wurde Red Storm Entertainment, ein für seine Spielereihe Rainbow Six bekannter Entwickler, übernommen.
2008 war Ubisoft in 28 Ländern vertreten, darunter in 17 Ländern mit Entwicklungsstudios. Im Geschäftsjahr 2007/2008 verzeichnete Ubisoft Einnahmen in Höhe von 928 Millionen Euro und beschäftigte zirka 5.450 Mitarbeiter, davon etwa 4.500 in der Produktion.[1] Seit 2004 bekleidet Yves Guillemot den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Entwicklerstudios gibt es u.a. in Montreal, Kanada; Barcelona, Spanien; Shanghai, China; North Carolina, USA; Düsseldorf, Deutschland; Sofia, Bulgarien; Bukarest, Rumänien; Casablanca, Marokko; Mailand, Italien sowie São Paulo, Brasilien.
In den späten 1990ern und frühen 2000ern verstärkte Ubisoft sein Engagement auf dem Onlinemarkt, mittlerweile hat dieser Trend allerdings wieder nachgelassen.
Am 20. Dezember 2004 hat 'Electronic Arts 19,9 % der Aktienpakete von Ubisoft übernommen. Yves Guillemot, der Firmengründer, sieht diese Aktion als Versuch einer feindlichen Übernahme. Obwohl sogar die französische Regierung ihre Hilfe angeboten hat, sieht Guillemot die Übernahme als unaufhaltbar an, will aber nur bei einem guten Angebot verkaufen.
2005 wurde Microïds Kanada von Ubisoft mit all seinen Mitarbeitern aufgekauft. Sie entwickelten unter anderem Still Life.
Für 19 Millionen Euro kaufte Ubisoft Atari die Rechte an der erfolgreichen Videospielreihe Driver ab. Auch das Driver-Entwicklerstudio Reflections Interactive, im englischen Newcastle upon Tyne, gehört nun, mit allen Mitarbeitern, zu Ubisoft.[2]
Am 11. April 2007 wurde bekannt gegeben, dass Ubisoft den deutschen Publisher Sunflowers sowie damit die Rechte an der Anno-Reihe und die 30%-ige Beteiligung am Entwickler Related Designs übernehmen wird. Die Akquisition wurde im ersten Quartal des Finanzjahres 2007/08 abgeschlossen.[3]
Am 5. Oktober 2009 wurde bekannt gegeben, dass Ubisoft den französischen Entwickler Nadeo, der vor allem durch die Rennspielreihe TrackMania und VirtualSkipper bekannt geworden ist, aufkauft.
Am 10. Januar 2010 wurden durch Gamespy[4] Ubisofts Maßnahmen zum Schutz seiner Spiele bekannt, gleichzeitig wurde ein Antwortenkatalog für die wichtigsten Fragen zur neuen Online-Service-Plattform[5] veröffentlicht. Das schon im Jahr 2009 durch Yves Guillemot angekündigte Verfahren setzt so auf eine permanente Breitband-Onlineverbindung (mindestens (A)DSL) und gilt ab 2010 für jedes neue Spiel auf dem PC. Gleichzeitig muss sich der Spieler bei Ubisoft kostenlos registrieren und sein Spiel an den Account binden, mit welchem er ebenfalls Zugang zum Forum sowie zum Uplay-Netzwerk erhält. Wird die Verbindung unterbrochen, pausiert das Spiel.
Als Gegenleistung benötigt der Spieler keine DVD zum Spielen, kann jederzeit auf seine Spielstände online zurückgreifen und kann sein Spiel so oft, wie er will, installieren. Kritiker bezweifeln allerdings das System und werfen Ubisoft übertriebene Härte vor.[6] An Nutzer mit instabilen Internetverbindungen und Bewohner im ländlichen Raum ohne Breitbandverbindung wird nicht gedacht. Ein Spiel ohne Internetanbindung ist gänzlich unmöglich. Darüber hinaus bezweifelt man, ob nur der Schutz gegen Kopierer der Hauptgrund ist. So wirft das SpielemagazinGameStar in einer seiner Kolumnen dem Unternehmen vor, man wolle mit der digitalen Rechteverwaltung Kunden fangen, Daten sammeln, und Gebrauchtverkäufe verhindern.[7] Das Speichern der Daten erfolgt wie schon beim Spiel Anno 1404 beim Web Service von Amazon. Die ersten Spiele mit dem neuen Kopierschutz sind nach Angaben von Ubisoft Assassin's Creed II [8], Die Siedler 7 und Silent Hunter 5[9]. Anfang März 2010 wird berichtet, dass es Crackern gelungen ist, den neuen DRM-Schutz in wenigen Stunden zu knacken. Parallel wird informiert, dass zahlreiche Kunden auf die DRM freie Version der Spiele warten wollen.[10] Bereits in den ersten Tagen nach Erscheinen der PC-Versionen von Assassin's Creed II und Silent Hunter 5 wurden die DRM-Server laut Ubisoft mittels Denial of Service-Attacken angegriffen. Nach Angaben Ubisofts kam es dadurch lediglich zu vereinzelten Beeinträchtigungen.[11] Der Release Group SKID ROW ist es gelungen den Kopierschutz zu beseitigen.[12] Das Spielemagazin GameStar kommentierte in einer weiteren Kolumne Ubisofts Bärendienst die Folgen mit dem Kommentar Lange ist unter Spielern nicht mehr so viel über Raubkopien gesprochen worden – und zwar positiv. [...] Ausgerechnet das bislang rigideste System zum Schutz vor Raubkopien erweist sich also als Wind in den Segeln der Raubkopierer. Die Franzosen erweisen damit der gesamten Branche einen Bärendienst.[13] Im Jahr 2011 geriet Ubisoft in Amerika wegen des Spiels Call of Juarez: The Cartels in die Kritik. Das Spiel hat den anhaltenden Drogenkrieg in Mexiko zum Gegenstand.[14]
Produkte[]
Nachfolgend finden sich einige von Ubisoft hergestellte oder vertriebene Spiele:
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Klebezettel[]
Mitte 2011 lieferten sich Mitarbeiter der Pariser Ubisoft-Zentrale einen Schlagabtausch mit BNP Paribas, der in Form von Figuren aus Klebezetteln ausgetragen wurde.[15] Die Darstellung von Figuren wie Homer Simpson, Super Mario oder Objekten aus Ubisoft-Spielen hat sich mittlerweile über die ganze Stadt verbreitet und beginnt auch im Ausland an Beliebtheit. Ubisoft selbst hat eine der größten Post-It-Grafiken über mehrere Stockwerke seiner Konzernzentrale abgebildet.
Quellen[]
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- ^ UBISOFT At a glance (englisch) (Januar 2009). Abgerufen am 7. Februar 2009.
- ^ Meldung auf heise.de
- ^ Ankündigung von Ubisoft vom 11. April 2007
- ^ Ubisoft Launches Anti-Piracy Countermeasures,Gamespy.com, abgerufen am 20. Februar 2010
- ^ Ubisoft Online Plattform Fragen und Antworten Katalog, Ubisoft, abgerufen am 20. Februar 2010
- ^ Der Fall Ubisoft, 21. Februar 2010 PC-Luchs.de
- ^ Gamestar.de Kunde Idiot, abgerufen am 20. Februar 2010
- ^ Gamestar 4/2010, S. 21
- ^ PC Games 3/2010, S. 14
- ^ Ubisoft’s Uber DRM Cracked Within a Day, in Torrentfreak.com vom 4. März 2010 (abgerufen am 5. März 2010)
- ^ DRM-Server wurden angegriffen, 8. März 2010 gameswelt.de
- ^ [1]
- ^ Gamestar.de Kolumne: Ubisofts Bärendienst: Warum der Game Launcher Raubkopien fördert, abgerufen am 30. Oktober 2010
- ^ http://www.nytimes.com/2011/02/21/world/americas/21mexico.html?ref=americas, abgerufen am 21. Februar 2011
- ^ Ubisoft bricht Krieg der Klebezettel vom Zaun, zuletzt abgerufen am 12. September 2011